Arzt und Tod
Kultur im Bestattungshaus
Ausstellung Arzt und Tod
In einer Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Helmstedt, Hospizarbeit Helmstedt e.V. und das Bestattungshaus Patrzek, findet vom 17.03. bis 19.03.2022 die Ausstellung Arzt und Tod statt.
Nach jahrzehntelanger Tabuisierung rücken die Themen Sterben und Tod wieder verstärkt in den gesellschaftlichen Diskurs. Eine Gesellschaft, ausgesetzt einer Pandemie, gegen die es mittlerweile eine Impfung, aber immer noch kein Heilmittel gibt, die zudem immer älter und damit kränker wird, beschäftigt sich zunehmend mit Intensiv- und Palliativmedizin, finanziert Hospize, führt Organspende- und Hirntoddebatten und setzt sich sowohl literarisch als aucl1 in der bildenden Kunst mit Sterben und Tod auseinander. Die Deutungshoheit liegt dabei heute weitgehend in den Händen der Medizin. Das war nicht immer so: Wenn Geschichte und Kunstgeschichte diese Thematik aufgreifen, lassen sich doch sehr gut der Wandel der Medizin und die Rolle des Arztes, die Flüchtigkeit eines Lebens sowie die soziale Konstruktion des Blicks auf das Sterben und den Tod herausarbeiten und in eine zeitliche Perspektive setzen.
Drei Themenfelder
Durch die Verdrängung des Todes aus dem Alltag wurde das Sterben immer stärker professionell begleitet. In einer säkularisierten Welt schließlich rückte der spirituelle Beistand vermehrt in den Hintergrund, und der Arzt wurde zur letzten Instanz.
Die Ausstellung Arzt und Tod thematisiert die Begegnung von Arzt und Tod in ihren vielfältigen Schattierungen, die vom Kampf des Arztes mit dem Tod über ihre Komplizenschaft, bis schließlich hin zum Arzt als Opfer des Tods reichen. Dabei werden drei Themenfelder unterschieden:
- die Darstellung des Arztes
- das ärztliche Handeln
- das Verhältnis von Arzt und Patient
Der Arzt im Fokus
Der Arzt stellt die zentrale Figur in diesem Geschehen dar. Sein Verhältnis zu Krankheit, Patient und Tod ist komplex und war einem grundlegenden Wandel unterworfen. Einerseits agiert er in einem gegebenen Krankheitspanorama, das den Handlungsrahmen setzt und von der Medizin beeinflusst wird; andererseits unterliegt er einem zeitgenössischen Verständnis von Krankheit, Gesundheit und ärztlichem Handeln und ist zudem angehalten und auch (selbst-)verpflichtet, unzeitige Sterbefälle, wenn möglich, zu verhindern. Mit der Etablierung der modernen naturwissenschaftlich orientierten Medizin im 19. Jahrhundert drang das Streben nach Gesundheit nahezu in alle Lebensbereiche ein. Ärzte wurden zu ständigen Begleitern und ihre Selbsteinschätzung wandelte sich vom „Diener der Natur" schließlich endgültig zum Herrscher über sie.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
17.03.2022 von 16 bis 20 Uhr
18.03.2022 von 16 bis 18 Uhr
19.03.2022 von 10 bis 15 Uhr
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